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betrdi:ell-flue [2017/05/09 19:38] brodesser |
betrdi:ell-flue [2017/05/09 20:18] brodesser [4.2 Sanitätsstation] |
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Die Anforderung eines Einsatzes zur Flüchtlingsunterbringung ist so rasch wie möglich mittels WE-Meldung an die Einsatzzentrale Landesverband (als Koordinierungsgruppe des Einsatzstabes Landesverbandes) zu melden. Alle weiteren Berichtsnotwendigkeiten werden durch die Einsatzzentrale Landesverband festgelegt. | Die Anforderung eines Einsatzes zur Flüchtlingsunterbringung ist so rasch wie möglich mittels WE-Meldung an die Einsatzzentrale Landesverband (als Koordinierungsgruppe des Einsatzstabes Landesverbandes) zu melden. Alle weiteren Berichtsnotwendigkeiten werden durch die Einsatzzentrale Landesverband festgelegt. | ||
- | ===== Kommunikation nach außen | + | ==== 2.1 Kommunikation nach außen ==== |
- | + | Der Beginn einer Maßnahme zur Flüchtlingsunterbringung in einer Landeseinrichtung wird durch den Landesverband der örtlich zuständigen Bezirksregierung mitgeteilt. Dabei werden der Umfang des Auftrages und die erwartete Kostenerstattung nochmals bestätigt. | |
- | * Der Beginn einer Maßnahme zur Flüchtlingsunterbringung in einer Landeseinrichtung wird durch den Landesverband der örtlich zuständigen Bezirksregierung mitgeteilt. Dabei werden der Umfang des Auftrages und die erwartete Kostenerstattung nochmals bestätigt. | + | |
- | | + | In der für den Standort der Flüchtlingsunterkunft zuständigen Kommune erfolgt eine Meldung an das Gesundheitsamt unter dem Stichwort „Gemeinschaftsunterkunft“. Das Gesundheitsamt wird dann die erforderlichen weiteren Maßnahmen festlegen wie |
- | * Impfungen | + | * Impfungen |
- | * Vorgehen bei Infektionserkrankungen/ | + | * Vorgehen bei Infektionserkrankungen/ |
- | * Küchenhygiene, | + | * Küchenhygiene, |
- | * Hygiene/ | + | * Hygiene/ |
- | | + | |
+ | Eine weitere Meldung erfolgt an das örtlich für den Rettungsdienst, | ||
* Kommunikationswege | * Kommunikationswege | ||
* Anfahrtswege vereinbaren ( welche Tür ist offen, wo ist es am günstigsten, | * Anfahrtswege vereinbaren ( welche Tür ist offen, wo ist es am günstigsten, | ||
* Abstimmen von Patrouillengängen und Streifen | * Abstimmen von Patrouillengängen und Streifen | ||
* Ggf. Anpassung der jeweiligen Alarm- und Ausrückeordnungen (AAO) | * Ggf. Anpassung der jeweiligen Alarm- und Ausrückeordnungen (AAO) | ||
- | Abgrenzung zu Wachdienst | + | |
- | Mit dem beauftragten Wachdienst-Dienstleister (in der Regel extern durch die | + | Weitere Verbindungsaufnahmen erfolgen mit den lokalen niedergelassenen Ärzten und Apotheken, anderen lokalen Geschäften sowie den Nachbarn. Bei diesen Gesprächen ist folgendes zu berücksichtigen: |
- | zuständige Behörde beauftragt) ist Kontakt aufzunehmen und eine erste Abstimmung durchzuführen. Soweit das DRK die Beauftragung des WachdienstDienstleisters | + | * Information |
- | Punkte-Plan“ der Landesregierung NRW erfüllt. | + | * Eingehen auf Sorgen |
- | Weitere Verbindungsaufnahmen erfolgen mit den lokalen niedergelassenen | + | * Sauberkeit im Umfeld der Unterkunft |
- | Ärzten und Apotheken, anderen lokalen Geschäften sowie den Nachbarn. Bei | + | * Ansprechpartner bei Problemen benennen |
- | diesen Gesprächen ist folgendes zu berücksichtigen: | + | * Mögliche Unterstützungsleistungen erkunden |
- | Information | + | |
- | Eingehen auf Sorgen | + | Schließlich sind auch alle Beteiligten aus dem Komplexen Hilfeleistungssystem (Hauptamt und Ehrenamt) des DRK zu informieren: |
- | Sauberkeit im Umfeld der Unterkunft | + | * Führungskräfte von Rotkreuzgemeinschaften und Einsatzeinheiten |
- | Ansprechpartner bei Problemen benennen | + | * Leitungen Sozialarbeit |
- | Mögliche Unterstützungsleistungen erkunden | + | * Blutspende |
- | Die Pressearbeit ist mit dem DRK-Landesverband und der Bezirksregierung | + | * JRK |
- | Arnsberg | + | * Mitarbeiter der örtlichen DRK-Geschäftsstellen / Einrichtungen |
- | kommunalen Einrichtungen erfolgt die Abstimmung mit der Kommune, in deren | + | |
- | Trägerschaft die Unterkunft betrieben wird. | + | ==== 2.2 Abgrenzung zu Wachdienst |
- | Beteiligte aus dem Komplexen Hilfeleistungssystem (Hauptamt und Ehrenamt) | + | Mit dem beauftragten Wachdienst-Dienstleister (in der Regel extern durch die zuständige Behörde beauftragt) ist Kontakt aufzunehmen und eine erste Abstimmung durchzuführen. Soweit das DRK die Beauftragung des Wachdienst-Dienstleisters |
- | informieren | + | |
- | Führungskräfte von Rotkreuzgemeinschaften und Einsatzeinheiten | + | ==== 2.3 Pressearbeit ==== |
- | Leitungen Sozialarbeit | + | Die Pressearbeit ist mit dem Landesverband und der zuständigen |
- | Blutspende | + | |
- | JRK | + | ===== 3 Einzurichtende Positionen / Abschnitte |
- | Mitarbeiter der örtlichen DRK - Geschäftsstellen / Einrichtungen | + | |
- | 3 Einzurichtende Positionen / Abschnitte: | + | ==== a. Einrichtungsleitung |
- | a. Einrichtungsleitung | + | Für Einrichtungsleitung und Administration sind neben der üblichen Büroausstattung mindestens zwei Telefonanschlüsse (drahtgebunden oder per Mobilfunk) einzurichten, |
- | b. Administration | + | |
- | i. Für Einrichtungsleitung und Administration sind neben der | + | Für die unmittelbar nachgeordnete Verwaltung (i. d. R. mindestens 2 Mitarbeiter) sind weitere Internet-Anschlüsse vorzusehen, damit das Personal auf das Verwaltungsprogramm für die erforderliche Maßnahmen für die Bewohner zugreifen kann. Solange eine von der Behörde beizustellende Verwaltungssoftware noch nicht zur Verfügung steht, empfiehlt sich die Verwendung des Ruatti.Commanders, |
- | üblichen Büroausstattung mindestens zwei Telefonanschlüsse (drahtgebunden oder per Mobilfunk) einzurichten, | + | |
- | darüber hinaus möglichst ein Telefaxanschluss sowie ein | + | Die Verwaltungsmitarbeiter müssen über Möglichkeiten verfügen, größere Mengen Bargeld sicher vorhalten zu können, um damit die erforderlichen Leistungen an die Flüchtlinge nach Maßgabe der zuständigen Behörde auszahlen zu können. Darüber hinaus muss Mobiliar zur sicheren Unterbringung von Akten (z. B. Akten über die Bewohner) vorhanden sein. |
- | E-Mail-Zugang. Für die interne Kommunikation zu den Abschnitten und Funktionsbereichen kann zunächst | + | |
- | Landesverband) genutzt werden. Die spätere Einrichtung | + | Für Zwecke |
- | eines eigenen Betriebsfunknetzes ist spätestens bei Über-gabe | + | |
- | die unmittelbar nachgeordnete Verwaltung (i. d. R. mindestens 2 Mitarbeiter) sind weitere Internet-Anschlüsse vorzusehen, damit das Personal auf das Verwaltungsprogramm | + | ==== b. Wohnbereich |
- | für die erforderliche Maßnahmen für die Bewohner zugreifen kann. Die Verwaltungsmitarbeiter müssen über Möglichkeiten verfügen, größere Mengen Bargeld sicher vorhalten zu können, um damit die erforderlichen Leistungen an | + | |
- | die Flüchtlinge nach Maßgabe der zuständigen Behörde | + | |
- | auszahlen zu können. Darüber hinaus muss Mobiliar zur | + | |
- | sicheren Unterbringung von Akten (z. B. Akten über die | + | |
- | Bewohner) vorhanden sein. Für die Registrierung | + | |
- | hierfür eine Lage auf dem zentralen XENIOS-Server des | + | |
- | DRK über das Landesauskunftsbüro eingerichtet werden. | + | |
- | c. Wohnbereich | + | |
- | i. Als Erstmaßnahme: | + | |
- | (disc-o-beds und bunk-o-beds | + | |
- | ii. In zweiter Linie: doppelstöckige Holz- oder Metallbetten | + | |
- | (z.B. ehemalige Bundeswehrbetten, | + | |
- | iii. In der Regel sollte ein Unterkunftszimmer nicht mehr als | + | |
- | 6…8 Betten umfassen. ABER: Familienzimmer können | + | |
größer sein. | größer sein. | ||
- | c. „Krankenstation“ | + | ==== c. „Krankenstation“ |
- | i. Wartebereich | + | |
- | ii. Untersuchungs- und Behandlungsraum mit Möglichkeit zur | + | |
- | Blutdruck- und Temperaturmessung. | + | |
- | iii. Isolationsbereich (>= 2 Zimmer, möglichst mit eigenem Sanitärbereich) | + | * Sanitätsbereich (allgemeinärztliche Ausrichtung). Notfallrucksack und AED für Notfallsituationen. |
- | iv. Sanitätsbereich (allgemeinärztliche Ausrichtung). Notfallrucksack und AED für Notfallsituationen. | + | |
- | v. Arztzimmer zur Sicherstellung der ärztlichen Vertraulichkeit. | + | |
- | d. Sanitärbereich | + | ==== d. Sanitärbereich |
- | i. Berechnung | + | * Die Größenberechnung erfolgt |
- | ii. In Abstimmung mit dem Eigentümer der Liegenschaft Ertüchtigung eingeschränkter Infrastruktur. Notfalls müssen | + | * In Abstimmung mit dem Eigentümer der Liegenschaft |
- | Sanitärcontainer/ | + | |
- | e. Küchenbereich | + | ==== e. Küchenbereich |
- | i. Kantine | + | |
- | ii. Lebensmittelsichere Lagerung von Lebensmitteln, | + | |
- | iii. Kühleinrichtungen | + | |
- | iv. Entsorgung | + | |
- | f. Kleiderkammer | + | |
- | g. Gemeinschaftsraum | + | ==== f. Kleiderkammer |
- | h. Frauenbereich | + | |
- | i. Gemeinsamer Wachbereich (DRK und Wachdienst) einschließlich | + | ==== g. Gemeinschaftsraum |
- | Einsatzkräfteregistrierung | + | |
- | j. Sozialraum für Mitarbeiter und Einsatzkräfte | + | ==== h. Frauenbereich |
- | k. Halte- und Wendeplatz für Busse mit geeigneter Zufahrt, auch für | + | |
- | den Lieferverkehr (Schwerlastverkehr) | + | ==== i. Gemeinsamer Wachbereich (DRK und Wachdienst) einschließlich Einsatzkräfteregistrierung |
- | 4 Personalansatz | + | |
- | Der Betrieb von Notunterkünften ist - spätestens nach erfolgtem Aufbau - nicht | + | ==== j. Sozialraum für Mitarbeiter und Einsatzkräfte |
- | identisch mit dem Betrieb von z.B. " | + | |
- | sonst im Betreuungsplatz üblichen Ansätzen reduziert werden. | + | ==== k. Halte- und Wendeplatz für Busse mit geeigneter Zufahrt, auch für den Lieferverkehr (Schwerlastverkehr) |
- | einen Drei-Schicht-Betrieb | + | |
- | Spätschicht) sowie einer Nachtschicht besteht. | + | ===== 4 Personalansatz |
- | In den TAGSCHICHTEN, in denen Anreise und Abreise von Flüchtlingen sowie | + | |
- | die Verpflegungsausgabe, | + | ==== 4.1 Kräftebemessung ==== |
- | und medizinische Regelversorgung anfällt, ist eine Personalstärke von ca. 1:20 | + | Der Betrieb von Notunterkünften ist - spätestens nach erfolgtem Aufbau - nicht identisch mit dem Betrieb von z.B. " |
- | (1 Einsatzkraft auf 20 Bewohner) in der Betreuung üblicherweise ausreichend; | + | In den Tagschichten, in denen Anreise und Abreise von Flüchtlingen sowie die Verpflegungsausgabe, |
- | hinzu kommen die Kräfte für die Vorbereitung und Ausgabe der Verpflegung | + | Sinnvoll ist es, für die Anreisen und Aufnahme neu ankommender Flüchtlinge jeweils aus der Alarmierung heraus kurzfristig auf Kräfte für die Registrierung und Einweisung zurückgreifen zu können. Für die soziale Betreuung empfiehlt es sich, Verbindung mit den örtlich zuständigen Migrationsfachdiensten aufzunehmen, |
- | (Frühstück, | + | unterstützen. |
- | und Ausgabe der Verpflegung sollte dabei frühestmöglich auf spezielle | + | Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit, auch für Menschen aus anderen Kultur- und Sprachregieonen |
- | die Registrierung und Einweisung zurückgreifen zu können. Für die soziale Betreuung empfiehlt es sich, Verbindung mit den örtlich zuständigen Migrationsfachdiensten aufzunehmen, | + | |
- | sollten, Dolmetscher zu vermitteln, die die Kommunikation mit den Flüchtlingen | + | ==== 4.2 Sanitätsstation ==== |
- | unterstützen. | + | In der **Tagschicht** |
- | Vorlagen zur Verfügung; der Zugang kann – z.B. telefonisch - bei der Einsatzzentrale Landesverband angefordert werden. | + | Für die Versorgung mit durch die Ärzte im Rahmen der Sprechstunden etc. verordneten Medikamenten |
- | In der TAGSCHICHT | + | |
- | zwei Einsatzkräften besetzt sein, um alltägliche Notfälle sowohl bei Einsatzkräften als auch Bewohnern im Sinne der Ersten Hilfe abdecken zu können. | + | Für die **Nachtschichten** |
- | über hinaus ist die Erreichbarkeit des Rettungsdienstes sicherzustellen. Außerdem sollte in Zusammenarbeit mit dem Kreisverbandsarzt und ggf. dem Gesundheitsamt eine tägliche ärztliche Sprechstunde (Aufgabe niedergelassener | + | 11.09.2015)) ist bei Einrichtungen einer Größe bis zu 300 Bewohnern ein Präsenzdienst von drei Einsatzkräften für Anfragen durch die Bewohner sowie medizinische Notfälle einzuplanen. Bei Einrichtungen zwischen 300 und 600 Bewohnern liegt die Anzahl bei 4 Kräften, für 600 bis 700 Bewohner bei 5 Kräften |
- | Ärzte und der kassenärztlichen Vereinigung) organisiert werden. Für außerhalb | + | |
- | der ärztlichen Sprechstunden in der Einrichtung auftretende alltägliche medizinische Versorgungsfälle, | + | Die Abrechnung aller genannten medizinischen Leistungen erfolgt im Rahmen des sog. " |
- | mit der zuständigen Notfallpraxis des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes. | + | |
- | Für die Versorgung mit durch die Ärzte im Rahmen der Sprechstunden etc. ver-ordneter Medikamente | + | ==== 4.3 Überführung in den hauptamtlichen Regelbetrieb ==== |
- | Die Abrechnung aller genannten medizinischen Leistungen erfolgt im Rahmen | + | |
- | des sog. " | + | |
- | Behandlungsscheine bei der zuständigen Behörde anfordern und vorrätig haben. Sollte die zuständige Behörde darüber hinaus gehende medizinische Leistungen anfordern (z.B. Unterstützung bei Erstuntersuchungen nach dem Infektionsschutzgesetz IfSG oder bei Röntgenuntersuchungen), ist dies gesondert zu | + | |
- | vereinbaren. | + | |
- | Für die NACHTSCHICHTEN1 | + | |
- | 300 und 600 Bewohnern liegt die Anzahl bei 4 Betreuungskräften, für 600 bis | + | |
- | 700 Bewohner bei 5 Betreuungskräften | + | |
- | Betreuungskräften. Für größere Einrichtungen mit einer Bewohnerzahl über | + | |
- | 1.000 Personen wird die Anzahl der Betreuungskräfte | + | |
- | Absprache mit der Bezirksregierung | + | |
- | Nachtdienst muss über die erforderlichen Kommunikationsverbindungen | + | |
- | gen, um im Bedarfsfall eine Verstärkung des Dienstes - etwa für unangekündigte Zuweisungen von Flüchtlingen zu ungewöhnlichen Zeiten oder andere eintretende Sondersituationen - anfordern zu können. | + | |
Der Einsatz ehrenamtlicher Kräfte wird sich bevorzugt auf die Phase der Einrichtung, | Der Einsatz ehrenamtlicher Kräfte wird sich bevorzugt auf die Phase der Einrichtung, | ||
gibt der jeweiligen Rotkreuzgliederung die Zeit, hauptberufliches Personal zu | gibt der jeweiligen Rotkreuzgliederung die Zeit, hauptberufliches Personal zu |