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betrdi:ell-flue [2017/05/09 21:14] brodesser [6.8 Medizin] |
betrdi:ell-flue [2017/05/09 21:38] brodesser [7.1 Flüchtlinge] |
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==== 6.9 Fremdsprachliche Verständigung ==== | ==== 6.9 Fremdsprachliche Verständigung ==== | ||
- | Kontakt | + | Der Verständigung mit den in der Notunterkunft untergebrachten Personen kommt hohe Bedeutung |
- | Soziale Angebote prüfen | + | |
- | des DRK, die über entsprechende Kontakte verfügt) | + | Der Kontakt zu Dolmetschern kann über Kirchengemeinden, |
- | Dolmetscher haben den längsten und persönlichsten Kontakt zur Zielgruppe | + | |
- | und kulturellesVerständnis. Aber beachten: ggf Klientelwirtschaft, | + | Dolmetscher haben den längsten und persönlichsten Kontakt zur Zielgruppe und kulturelles Verständnis. \\ Aber beachten: ggf Klientelwirtschaft, |
- | /Ausgrenzen anderer Gruppen aus anderen ethnischen oder Sprachbereichen, | + | „Geschäfte“ |
- | „Geschäfte“. | + | |
- | 6.10 Flüchtlinge | + | ===== 7 Mögliche Problemfelder ===== |
- | Eskalation zwischen Ethnien, Religionen, Kulturen besonders wenn in Ursprungsländern | + | |
- | Suchen und Einteilen von Ansprechpartnern (Häuser) aus den Betreuten | + | ==== 7.1 Flüchtlinge |
- | Wohnungs/ | + | |
- | Betreuung, Verfügungstellung Unterkunft, Pflegebetten (Schwangere) | + | **Problem: |
- | Sozialarbeit | + | Eskalation zwischen Ethnien, Religionen, Kulturen, besonders wenn diese in Herkunftsländern |
- | 6.11 Einsatzkräfte | + | |
- | Prä-Panik (Tbc, Varicellen, Hepatitis, etc.) verstärkt durch „Ausland“, | + | **Abhilfe: |
- | Verschiedene Essengewohnheiten für Einsatzkräfte und Köche theoretisch bekannt, jedoch oft keine praktischen Lösungen umsetzbar vorhanden | + | * Suchen und Einteilen von Ansprechpartnern (Häuser) aus den Betreuten |
- | Handy bei Flüchtlingen erweckt den Eindruck = „Reich = bedarf unserer Hilfe | + | |
- | nicht“ | + | |
- | Erforderlich sind im Vorfeld und in der Einsatzeinweisung: | + | * Eingehen auf die besonderen Bedürfnisse von |
- | Eingehen auf rechtliche Flüchtlingsproblematik der Flüchtlinge | + | * Frauen |
- | ungewohnte Aufträge (Koffer bewachen) sollten hinsichtlich Wichtigkeit, | + | * Kinder |
- | Wertschätzung kommuniziert werden. | + | * Traumatisierte |
- | Maßnahmen gegen Lagerkoller / Angst vor „Eingesperrtsein“ | + | * Einbezug der Flüchtlinge in das tägliche Unterkunftsleben |
- | Erfordernis der Vermittlung des Einsatzauftrages an Einsatzkräfte unter | + | * Empathie, „ein Herz zeigen“ |
- | Berücksichtigung der Rot-Kreuz-Grundsätze. | + | * Kennzeichnung von für das DRK tätigen Zivilpersonen (Überwurfweste) zur Schffung von Identifikation |
- | Monitoring Sicherheit | + | |
- | Frauen | + | ==== 7.2 Einsatzkräfte |
- | Kinder | + | |
- | Traumatisierte | + | Problem: |
- | Einbezug Flüchtlinge | + | Verschiedene Essengewohnheiten für Einsatzkräfte und Köche theoretisch bekannt, jedoch oft keine praktischen Lösungen umsetzbar vorhanden |
- | Empathie, „ein Herz zeigen“ | + | Handy bei Flüchtlingen erweckt den Eindruck = „Reich = bedarf unserer Hilfe nicht“ |
- | Kennzeichnung von für das DRK tätigen Zivilpersonen | + | |
- | 6.12 Komplexes Hilfeleistungssystem | + | Abhilfe: |
- | Einsatz JRK (niederschwellige Betreuung von Kinder) | + | |
- | Kleiderkammern | + | |
- | Migrationsberatung / | + | |
- | Suchdienst | + | |
- | Interkulturelle Kompetenz aufbaufähig vorhanden | + | |
- | Versorgung mit Dingen des alltäglichen Bedarfs | + | |
- | 6.13 Übergang ins Hauptamt | + | ==== 7.3 Aktivierung des Komplexen Hilfeleistungssystems des DRK (Beispiele) ==== |
- | Dokumentation aller Maßnahmen und Entscheidungen | + | |
- | Belegsammlung / Kassenbuch | + | |
- | Für die Übergabe an Nachfolger ausreichend Zeit einplanen – die Übergabe einer eingespielten Einrichtung kann mehrere Tage dauern, da ja parallel auch | + | |
- | weiterhin der Regelbetrieb zu bewältigen ist. | + | |
- | 6.14 Familienzusammenführung | + | |
- | Die Zusammenführung von durch Kriege, Konflikte oder Naturkatastrophen im | + | |
- | Ausland getrennten Familien ist gesetzliche Aufgabe des DRK-Suchdienstes | + | |
- | (Suchdienst-Beratungsstellen). Bei Bedarf ist daher die für die jeweilige Örtlichkeit zuständige Suchdienst-Beratungsstelle zu kontaktieren, | + | |
+ | ==== 7.4 Verwaltungsanforderungen beim Übergang ins Hauptamt | ||
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+ | ==== 7.5 Familienzusammenführung | ||
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+ | Die Zusammenführung von durch Kriege, Konflikte oder Naturkatastrophen im Ausland getrennten Familien ist gesetzliche Aufgabe des DRK-Suchdienstes (Suchdienst-Beratungsstellen). Bei Bedarf ist daher die für die jeweilige Örtlichkeit zuständige Suchdienst-Beratungsstelle zu kontaktieren, | ||
Aktuelle Hinweise der Suchdienst-Leitstelle stehen jeweils auf dem zentralen | Aktuelle Hinweise der Suchdienst-Leitstelle stehen jeweils auf dem zentralen | ||
- | Datenspeicher des Landesverbandes | + | Datenspeicher des Landesverbandes zur Verfügung. |
- | 6.15 Stichwortliste von möglichen nicht zugeordneten Maßnahmen / | + | |
- | Problemen: | + | ==== 7.6 Stichwortliste von möglichen nicht zugeordneten Maßnahmen / Problemen |
- | Begrüßungsschreiben (Deutsch, Englisch, Französisch, | + | |
- | der Ankunft neuer Bewohner. | + | * Begrüßungsschreiben (Deutsch, Englisch, Französisch, |
- | Unterkunftsordnung erstellen | + | |
- | Schilder in Deutsch, Englisch, Französisch, | + | |
- | Ausweis für Bewohner: | + | |
- | durch die Suchdienst-Software | + | |
- | Risiken: | + | ==== 7.7 Zu bewältigende Herausforderungen ==== |
- | zeitkritische, | + | |
- | kein einfaches Zeltlager oder ein BTP-500, sondern eine Gemeinschaftsunterkunft mit Sonderfunktionen nach deutschen Recht!) | + | |
- | hohe Motivationslage | + | |
- | hohe Arbeitsintensität | + | |
- | Notwendigkeit, | + | |
- | ungewohnte Situation | + | |
- | hoher Kommunikationsbedarf | + | |
- | Internetkommunikation (= verdeckte Belastung | Emails um 3:00!). Auch | + | |
- | für Leitungskräfte ist es eine Forderung der Mentalhygiene, | + | |
- | einzuhalten! | + | |
- | Die Anforderungen an Führungskräfte im Komplexen Hilfeleistungssystem setzen eine hohe Managementkompetenz insbesondere in zeitkritischen, | + | ==== 7.8 Maßnahmen, die im Einsatz |
- | etwas ganz anderes, was zunächst eine geistige Einstellung auf die ungewohnte Situation mit sich bringt! | + | |
- | Maßnahmen die im Einsatz in Frage kommen: | + | |
- | Schichten begrenzen auf 8 Stunden (Dreischichtmodell, | + | |
- | nach der Schicht Entlassung nach Hause | + | |
- | Das gilt gerade auch für Führungs- und Leitungskräfte | + | |
- | Monitoring durch Leitungskräfte, | + | |
- | Aufgabenspektrum) | + | |
- | Monitoring der Einsatzleitungen durch RK-Arzt / Leitungsebene | + | * Sofort- und Blitzmeldungen gehören zur Ausnahme, sonst liegt ein schwerer Fehler vor. Das heißt: ruhig - nicht ständig alarmmäßig „auf der Flucht“ – arbeiten. Bewusst zum Abschalten auffordern. |
- | Einbezug der Internetkommunikation / Telefone in Kalkulation der Arbeitsbelastung. | + | |
- | Planung und striktes Einhalten von Pausen (wie beruflich vorgeschrieben! Kommunikation auch auf Null setzen) | + | |
- | Blitzmeldungen gehören zur Ausnahme, sonst liegt ein schwerer Fehler | + | |
- | vor. Das heißt: ruhig - nicht ständig alarmmäßig „auf der Flucht“ – arbeiten. Bewusst zum Abschalten auffordern. | + | |
- | Regeldienst mit gleichmäßiger Arbeitsbelastung herstellen. Bewusst | + | ==== 7.9 Maßnahmen außerhalb der Einsatzsituation |
- | Überlastungen abblocken („ungeplante Flüchtlingsankunft um 23:00“) | + | |
- | der Einsatzleiter ist auch nur 8 Stunden im Dienst. In seiner Ruhezeit tritt | + | |
- | sein Vertreter nur selten an ihn heran. | + | |
- | Stabsmäßige Führung ist unabdingbar! (kooperativer, | + | |
- | delegierender Führungsstil) | + | |
- | Maßnahmen außerhalb der Einsatzsituation | + | |
- | Vorplanung von " | + | |
- | Mentales Üben von Standardsituationen | + | |
- | Schulung Arbeitsorganisation, | + | |
- | Verbreiterung / Auswahl / Schulung der Führung mit multiprofessionellen | + | |
- | Anforderungen | + | |