Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


fahnenzeremoniell

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Hinweise zum Fahnenzeremoniell

Traditionsfahnen und Standarten stellen seit jeher sowohl einen hohen objektiven und vor allem auch ideellen Wert dar. Die aufwändigen Stickereien, die traditionellen Motive und Symbole des jeweiligen Vereines, die Farbenpracht und der Glanz, der von einer solchen Fahne ausgeht, zieht bis in die heutige Zeit jeden Betrachter in seinen Bann. Über eine derartige Fahne zu verfügen, heißt nicht nur ein Stück Tuch mit verschiedenen Emblemen zu besitzen. Sie ist eine echte Rarität, die eine wichtige Bedeutung an Bestand, Zugehörigkeit und Fortleben in sich trägt. Die Traditionsfahne ist das Symbol des Rotkreuzverbandes und vermittelt Werte wie Solidarität, Freude und Menschlichkeit.
Dieses Merkblatt soll helfen, den Umgang mit den Traditionsfahnen im Deutschen Roten Kreuz entsprechend würdevoll zu gestalten.

Begriffe rund um die Fahne

  • Die Fahne besteht im Wesentlichen aus dem Fahnenblatt, der Fahnenspitze, dem Fahnenstiel und dem Bandolier mit Fahnenschuh zum Tragen.
  • Die Standarte ist eine Fahne, deren oberer Rand an einem zusätzlichen Träger befestigt ist.
  • In Anlehnung an die ursprüngliche militärische Tradition wird die Fahne von einer Fahnenabordnung begleitet. Getragen wird die Fahne vom Fahnenträger, zwei Fahnenbegleiter nehmen die Fahne begleitend in die Mitte. Die aus dem militärischen Bereich kommenden Begriffe „Fähnrich“ für den Fahnenträger und „Fahnenjunker“ sind im DRK nicht mehr gebräuchlich, werden aber z.B. bei den Feuerwehren auch heute vereinzelt noch verwendet. Die Funktionen der Fahnenabordnung stehen Frauen und Männern in gleicher Form offen.

Allgemeines

Die Fahne wird vom Fahnenträger getragen und von zwei Fahnenbegleitern begleitet (Fahnenabordnung). Auf einheitliche Dienstbekleidung (Dienstanzug oder Einsatzanzug mit weißen Handschuhen) ist zu achten. Während des Fahnenzeremoniells ist die Fahnenabordnung aus der Gesamtheit der Gemeinschaft oder Einheit herausgelöst. Andere Aufgaben kann sie während dieses Dienstes nicht übernehmen.
Die Fahne wird aufrecht im Tragegurt getragen; hat der Fahnenträger sein Ziel erreicht, so nimmt er die Fahne ab und stellt sie an der rechten Schuhspitze ab. Ausnahme: bei Begleitung von Trauerzügen wird die Fahne als Zeichen der Trauer so über der Schulter („übergenommen“) getragen, dass sie fast waagerecht hängt.

In der Kirche

Beim Betreten und Verlassen einer Kirche senkt der Fahnenträger die Fahne vor dem Altar. Danach geht die gesamte Fahnenabordnung zu ihrem vorgesehenen Platz, die Fahne wird abgenommen und steht auf dem Boden auf. Während des Gottesdienstes steht die Fahne abgenommen. Bei katholischen Gottesdiensten werden die Fahnen zur Wandlung, je nach örtlichem Brauchtum auch während der Einladung zur Kommunion gesenkt.

Totenehrung

Die Fahnen-Reverenz bei Begräbnissen und Trauerfeiern hat eine bis ins Mittelalter zurückreichende Tradition. Zur Ehrung des Toten wird die Fahne dreimal über dem offenen Grab geschwenkt; alternativ (je nach örtlichem Brauchtum) wird das Fahnentuch als letzter Gruß in das offene Grab eingetaucht. Es empfiehlt sich, die örtliche Praxis z.B. bei dem Bestatter zu erfragen.

Nationalhymne

Beim Spielen einer Nationalhymne (des eigenen oder eines fremden Staates, ggf. auch der Hymne eines Bundeslandes) werden alle Fahnen präsentiert: die Fahnen werden aufgenommen und in den Tragegurt gestellt. Die gesamte Fahnenabordnung steht still bis zum Ende des Abspielens der Hymne.

Grüßen der Fahne

Beim Vorbeimarsch der Fahnenabordnung an der Ehrentribüne wird die Fahne aufrecht im Tragegurt gehalten, dazu kommt dann ein (erkennbarer) Blickwechsel der gesamten Fahnenabordnung zur Ehrentribüne hin. Der Blick zur Ehrentribüne wird während des Vorbeimarsches beibehalten. Die Tribüne hat daraufhin die Fahnen zu grüßen, nicht umgekehrt!

fahnenzeremoniell.1502177048.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/08/08 09:24 von brodesser